Wie reagieren die Menschen bei Überforderung?
(13. Kapitel aus der Reihe: Die Bereiche des Individuums)
(1.13)

 

Es gibt sehr verschiede Reaktionen eines Menschen bei andauernder Überforderung und Überbelastung.

Wie ein Mensch bei dauernder Überforderung und Überbelastung reagiert, ist individuell sehr verschieden und hängt von verschiedenen Faktoren

und Bedingungen ab.
Trotzdem kann man drei Grundmuster unterscheiden:

Diese Reaktionen können sich schwerpunktmäßig auf drei Bereiche auswirken:

       1. Sie können entweder mehr körperlich bestimmt sein.
       2. Sie können aber auch hauptsächlich vom Intellekt bestimmt sein.
       3. Sie können aber auch schwerpunktmäßig psychischer Natur sein!

       (1) körperliche Reaktionen:
                 o Die „normale“ Reaktion:
                                 Der Mensch reagiert mit Flucht wie ein Ur-Mensch! Er geht der Gefahr aus dem Wege! Er rennt weg!
                 o Positiv ist:
                                 Er baut seinen Stress durch Bewegung ab und fühlt sich dann erleichtert!
                                 Auch heute noch gehen Mitarbeiter nach schweren Auseinandersetzungen aus dem Dienstzimmer und „drehen eine Runde“ in den Fluren.


       (2) intellektuelle Reaktionen:
                 o Die „normale“ Reaktion:
                                 Der Mensch versucht, es zu verarbeiten! Er sucht nach Argumenten! Er will diskutieren!
                 o Wenn dies nicht gelingt:
                                 Er reagiert dann – oft aus einem Ohnmachtgefühl heraus – mit Ironie, eiskaltem Zynismus bis zum Sarkasmus!

       (3) physische Reaktionen:
                 o Die spontane Reaktion:
                                 Der Mensch reagiert direkt und sofort auf den Gegner – meist mit Aggressionen!
                                 (Diese können verbaler aber auch physischer Natur sein!)

       (4) psychische Reaktionen:
                 o Die scheinbare Reaktionslosigkeit:
                                 - Der Mensch reagiert nicht auf den Gegner und er ist auch nicht in der Lage, dies zu verarbeiten:
                                             Er hat kein Mittel und findet kein geeignetes Mittel zur Reaktion.
                                             Er ist getroffen und betroffen. Er ist verletzt. Er fühlt sich unterlegen und ohnmächtig.
 
                o Verdrängung und Ersatzhandlungen:
                                 Er versucht, die Belastung zu verdrängen. Er flüchtet in Ablenkungen.
                                 Er „tröstet“ sich mit Ersatz:
                                             Er isst viel!
                                             Er isst viel Süßes!
                                             Er berieselt sich mit Musik!
                                             Er zieht sich Videos rein!
                                             Er liest Bücher - oft Krimis!
                                 Er flüchtet in emotional in Rauschzustände:
                                 Er flüchtet in Süchte:
                                             Fresssucht, Spielsucht, Rauchen, Alkoholsucht, Tablettensucht, Putzfimmel, Kleptomanie, sich fortwährend „anhübschen“ müssen,
                                             (Egal worin die Sucht besteht, Hauptsache weg von der Belastung! Er nimmt Drogen!)
                 o Der schleichende Prozess:
                                 Der Mensch resigniert. Der Mensch wird depressiv!

Man kann sogar die verschiedenen Menschentypen an ihrem Verhalten bei Überforderung erkennen:

Intellektuelle
       versuchen die Überforderung zuerst zu verarbeiten.
       Wenn das nicht gelingt, neigen sie zur Ironie, zum Spott, zur Verhöhnung bis hin zum beißendem Sarkasmus.
       Wenn das nichts hilft und die Überforderung andauert, können sich Depressionen einstellen oder der Flucht in die Drogen beginnt.

       Nikotin, Alkohol usw.

Praktisch veranlagte Menschen
       neigen zur Abreaktion mit Hilfe von Bewegung (Jogging; aber auch: Da gehe ich nicht mehr hin!) bis hin zur Gewalt.

Der normale einfache Mensch
       reagiert „normal“ und versucht sich schadlos zu halten.
       Er versucht, die Belastung zu verdrängen.
       Er flüchtet in Ablenkungen. Essen, Krimis, Joke statt Freude.